DDR 1980
Regie: Horst Seemann
Darsteller: Erwin Geschonneck, Katja Paryla ua.
Das Werk zählte in den 60er Jahren zu den wichtigsten Beiträgen zum Thema Vergangenheitsbewältigung. In den 1870er Jahren leben in einem kleinen Dorf im Westpreußischen, nahe der unteren Weichsel, Deutsche, Polen, Zigeuner und Juden nebeneinander. Der reiche deutsche Mühlenbesitzer Johann will aber nicht dulden, dass der Jude Levin in seiner Bootsmühle ebenfalls Korn mahlt. Johann glaubt sich im Recht und ist sich auch sicher, dass ihm die Justiz beistehen wird, da er ja Deutscher ist. Deshalb öffnet er eines Nachts das Wehr und schwemmt Levins Mühle weg. Johann hat zwar insofern Erfolg, als Levin tatsächlich kein Recht bekommt und mit seiner Freundin Marie, einer Zigeunerin, das Dorf verlässt. Aber der reiche Mühlenbesitzer hat nicht mit der Solidarität und dem Gerechtigkeitssinn der übrigen Dorfbewohner gerechnet. Nationale Unterschiede spielen dabei keine Rolle: Die moralische Verurteilung Johanns ist allgemein. Er zieht weg in die Stadt. So ist sein Sieg auch eine Niederlage.